Ausgabe 189 - August 2019

Studiengang "Betriebliches Gesundheitsmanagement" Fragen an Günter Wältermann, AOK Rheinland/Hamburg

Bild: Studiengang
Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wird für Unternehmen immer wichtiger, um optimale Voraussetzungen für zufriedene, motivierte und leistungsbereite Arbeitnehmer zu schaffen. Zu den Grundlagen eines erfolgreichen BGM zählen ein betriebliches Eingliederungsmanagement, die konkrete Gesundheitsförderung von Mitarbeitenden und ein fundiertes Arbeitsschutzmanagement. Eine Möglichkeit, sich als Fachkraft für BGM zu qualifizieren, bietet das berufsbegleitende Master-Studium "Betriebliches Gesundheitsmanagement" an der FOM. Wir fragten Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, welche Rolle ein gutes BGM zukünftig spielen wird und wie sich der Markt für Fachkräfte in diesem Bereich entwickelt.

Warum ist aus Sicht der AOK ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wichtig?
Ein passgenaues betriebliches Gesundheitsmanagement erzielt nachhaltige Effekte: Die Beschäftigten kommen gerne zur Arbeit, sind motiviert und leistungsfähig. Ein gesundes Betriebsklima und eine positive Unternehmenskultur erhöhen die Leistungsbereitschaft, wirken sich günstig auf die Mitarbeiterfluktuation aus und steigern die Attraktivität des gesamten Unternehmens - sie bilden damit wichtige Erfolgsfaktoren im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.

Gibt es Zahlen/Daten/Fakten, die die Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen belegen?
Krankheitsbedingte Ausfallzeiten und damit einhergehende Kosten gehören zu den gängigsten Faktoren, um betriebliche Gesundheit in Zahlen zu erfassen. Messbare Kennzahlen sind die Krankenquote, aber auch Krankheitsleistungen, die Auskunft darüber geben, wie hoch die durchschnittlichen Aufwendungen des Unternehmens in Euro für Krankheit pro Beschäftigtem sind. Die Wirksamkeit und der Nutzen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements sind umfassend belegt: Ein intelligentes, gut gesteuertes BGM kann Fehlzeiten um durchschnittlich 25 Prozent senken und die konkrete Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen. Diese lässt sich durch den durchschnittlichen Leistungsanteil jedes Beschäftigten am Gesamtumsatz des Unternehmens objektiv ermitteln.

Warum hat aus Sicht der AOK der Master in "Betriebliches Gesundheitsmanagement" (M. Sc.) eine Zukunft?
Die Arbeitswelt und die Gesellschaft verändern sich rasant. Mit einer nachhaltigen Organisations- und Personalentwicklung schaffen Unternehmen exzellente Voraussetzungen, sich diesem Wandel zu stellen und ihn aktiv zu gestalten. Akademisch ausgebildete Fachkräfte mit einem Masterabschluss in "Betrieblichem Gesundheitsmanagement" tragen entscheidend zur Professionalisierung und zum Aufbau gesundheitsförderlicher Strukturen im betrieblichen Umfeld bei.
Bild: Studieren mit Ü 40

Studieren mit Ü 40

Familie, Kind, 20 Jahre im sicheren Job und dann nochmal ein Studium beginnen? Annette Henseler nahm all ihren Mut zusammen, um etwas in ihrem Leben zu verändern - und erfüllte sich damit ihren großen Traum. Die gelernte Krankenschwester hat ihren Beruf zwar immer geliebt, wollte aber raus aus dem Schichtsystem. Durch ein Studium an der FOM in Wesel realisierte sie diesen Schritt, hat heute abwechslungsreichere Aufgaben, mehr Verantwortung und geregelte Arbeitszeiten.

"Das kann noch nicht alles gewesen sein!"
Annette Henseler arbeitete 15 Jahre lang als Krankenschwester, davon zehn Jahre auch als Praxisanleiterin. "Ich liebe meinen Beruf! Aber nach so vielen Jahren wurde mir bewusst: Das kann noch nicht alles gewesen sein!" Also startete sie das Studium im Gesundheits- & Sozialmanagement, ist mittlerweile im 6. Semester. Im Oktober letzten Jahres bewarb sie sich dann auf eine Stelle als Controllerin im ambulanten Pflegedienst - und bekam den Job. Heute hat sie geregelte Arbeitszeiten, arbeitet Mitarbeiter ein, kümmert sich um Pflegedokumentationen, berät und betreut Angehörige. "Dieser Schritt war mir nur durch das Studium möglich! Ich bin selbstbewusster geworden. Außerdem habe ich wieder das richtige Leben zurück, hab Zeit für Freunde, Familie und Hobbys!"

FOM Student eröffnet Unverpackt-Laden

Es ist zwar vielseitig, leicht und praktisch - aber es ist eines der größten Umweltprobleme der Zeit: Plastik. Der Duisburger FOM Student Timo Schütte möchte seinen eigenen kleinen Beitrag leisten, eröffnete den ersten Unverpackt-Laden in Moers und im gesamten Kreis Wesel.

Was ist ein Unverpackt-Laden?
Wie der Name schon verrät, ist es ein Geschäft, das Waren ohne Verpackungen anbietet. "Alle reden nur, wir wollten was machen", berichtet Timo Schütte. Der 25-Jährige studiert BWL & Wirtschaftspsychologie an der FOM in Duisburg. "Es spart Unmengen an Plastikverpackungen, die unter hohem Energieaufwand produziert werden." Die Kunden ihre Waren selbst abfüllen zu lassen, erlaube es ihnen zudem, nur die wirklich benötigte Menge zu kaufen und so Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Ihr Angebot: Frisches Obst, Gemüse aus der Region, Reis, Nudeln, Getreide, Kaffee, Backwaren, Kosmetika und mehr - alles als lose Ware. Um den Einkauf transportieren zu können, sollten die Kunden eigene Behälter mitbringen. "Wir wollen mit dem Laden einen Beitrag leisten, unsere Region ein kleines Stück nachhaltiger zu gestalten", so Schütte.

Nachhaltigkeit an eufom und FOM
Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre systematisch zu verankern - daran arbeitet die FOM bereits seit über zehn Jahren. Der Bedeutungszuwachs zeigt sich u.a. auch darin, dass seitens der Studierenden das Interesse an solchen Themen für Abschlussarbeiten gewachsen ist. Insgesamt wurden über 1400 Abschlussarbeiten an der FOM Hochschule angefertigt, die sich ethischen und nachhaltigkeitsbezogenen Fragestellungen widmen (Stand Juni 2019). Das Thema "Nachhaltigkeit" hat die FOM auch an verschiedensten Stellen in den Studiengängen verankert. Daher ist z. B. das Modul "Führung & Nachhaltigkeit" elementarer Bestandteil in fast allen FOM Master-Studiengängen. Sehr prägnant ist das Thema auch bei den eufom-Studiengängen, wo in verschiedenen Modulen Themen wie z. B. Nachhaltigkeit oder Green Investment etc. verankert sind.
Bild: FOM Student eröffnet Unverpackt-Laden

Jelena Becker über Boreout: Wenn Unterforderung krank macht

Bild: Jelena Becker über Boreout: Wenn Unterforderung krank macht
Boreout ist das neue Burnout. Statt mit den täglichen Aufgaben überfordert zu sein, ist es beim Boreout genau andersherum: Betroffene sind unterfordert, langweilen sich und werden krank. Depressionen, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe sind die Folge. Im Interview erklärt Psychologin und Bremer FOM Dozentin Jelena Becker, wie sich Boreout erkennen lässt und ein berufsbegleitendes Studium helfen kann.

Bloß Langeweile oder schon krank - wie erkennen Betroffene, dass sie unter Boreout leiden?
Wenn ich in meinem Job das Gefühl habe, meine eigenen Fähigkeiten nicht einsetzen zu können, ich chronisch unterfordert bin und gleichzeitig wenig Entscheidungsspielraum habe, droht das Boreout. Betroffene erleben dann häufig eine zunehmende innere Distanz von ihrem Job, den sie früher vielleicht einmal gern gemacht haben. Sie verfallen immer stärker in eine ablehnende Haltung, dazu können körperliche Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen auftreten. Trotz Unterforderung kommt es zu schneller Erschöpfung und einem erhöhten Stressempfinden - eigentlich eine paradoxe Reaktion. Die Symptome sind also ähnlich wie beim Burnout.

Gibt es Maßnahmen, die vor Boreout schützen?
Niemand kann sich zu 100 Prozent vor Boreout schützen - manchmal rutschen wir einfach in Umstände, die nicht vorhersehbar sind und finden uns plötzlich in diesem Zustand wieder. Hilfreich ist es, wenn ich eine gewisse Achtsamkeit für mein emotionales Befinden entwickle. Dabei kann es helfen, sich ab und zu Fragen zu stellen wie: Wie geht es mir gerade eigentlich wirklich? Wenn ich die Möglichkeit hätte, alles in meinem Leben zu verändern, was würde noch von dem, was heute ist, übrigbleiben? Wichtig ist es, schonungslos ehrlich mit sich selbst zu sein. Auch ein Coaching oder eine psychologische Beratung können eine gute Unterstützung sein.
Bild: Women´s Networking Meeting 2019

Women´s Networking Meeting 2019

Im Juli fand an der FOM in Essen das "Women's Networking Meeting 2019 - Female Leadership" statt. Auf Initiative von "Zonta International" tauschten sich Powerfrauen aus Wirtschaft und Wissenschaft rund um Karriere, Erfolgskonzepte und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Jane M. Klausman Award für herausragende akademische Leistungen verliehen.

Der erste Preis ging an Tamina Klocks, die den "Master of Business Administration" an der Universität Duisburg-Essen studiert und sich im Rahmen ihres Studiums insbesondere mit der Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft beschäftigt. Den zweiten Platz teilten sich die FOM Studentinnen Selina Schröter und Tabea Hansen. Selina Schröter studiert "International Management" an der FOM in Essen und arbeitet im Rahmen ihres dualen Bachelor-Studiums bei dem Technologiekonzern Siemens. Tabea Hansen absolviert derzeit den Bachelor "European Business and Psychology", an der eufom Business School der FOM Hochschule in Essen. Parallel dazu arbeitet die Studentin bei einer deutsch-chinesischen Wirtschaftsberatungsfirma.
Bild: FOM-Edition: 50. Band erschienen

FOM-Edition: 50. Band erschienen

Die gemeinsame Buchreihe von der FOM Hochschule und Springer Gabler feiert Jubiläum. Mit der 3. Auflage des Lehrbuches Wirtschaftsmathematik für das Bachelor-Studium hat Springer Gabler innerhalb von sieben Jahren 50 Titel in der FOM-Edition veröffentlicht.

"Mit zunehmender Stärke der Autorenschaft und größerer Diversität der Themen an der FOM haben wir die Kooperation mit einem starken Partner initiiert, der in einem fachlich breit aufgestellten Umfeld Reputation mitbringt und durch seine Marktakzeptanz ein guter Multiplikator für unsere Titel ist", so Schriftleiter Dipl.-jur. Kai Enno Stumpp von der FOM Hochschule zur Entstehungsgeschichte der Buchreihe. Die Reihe deckt mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre ein großes Themenspektrum ab: von Management über Wirtschaftsmathematik und -recht bis hin zu Gesundheitswissenschaften. Im Zuge des Aufbaus der FOM gründete die Hochschule gemeinsam mit Springer Gabler eine wissenschaftliche Schriftenreihe, die allen Lehrenden der FOM offensteht. Sie gliedert sich in die Bereiche Lehrbuch, Fachbuch, Sachbuch, International Series sowie Dissertationen.
Bild: Semesterstart im September

Semesterstart im September

Die 30 Studienorte der FOM Hochschule bereiten sich auf das kommende Wintersemester vor. Zum 1. September 2019 werden wieder zahlreiche Auszubildende und Berufstätige ihr Studium starten. Kurzentschlossene können sich noch bis Ende August einschreiben.

Vor dem Hintergrund der Globalisierung und der Digitalisierung wird es berufs- und branchenübergreifend immer wichtiger, sein Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten. Für verantwortliche Positionen und Aufgaben ist ein akademischer Abschluss oftmals die Grundvoraussetzung. Berufstätige, die einen Bachelor- oder Master-Abschluss anstreben, können an der FOM in verschiedenen Zeitmodellen parallel zur betrieblichen Tätigkeit studieren. Abiturienten, die sich nach der Schule direkt ins Berufsleben schnuppern möchten, haben mit einem Dualen Studium an der FOM Hochschule die optimale Chance, betriebliche Erfahrungen mit wissenschaftlichem Know-how zu verbinden und sich den ausbildenden Unternehmen als Führungskräftenachwuchs zu empfehlen.