
Das Value Management FOruM, das gemeinsam von der VM Value
Management GmbH und der FOM Hochschule veranstaltet wird, hat sich
in den vergangenen fünf Jahren in der Wirtschaft einen guten
Namen gemacht. Immer wieder waren Topmanager, Politiker und
Wissenschaftler zu Gast - immer wieder wurde über aktuelle
Wirtschaftsthemen diskutiert, gab es Zeit zum Netzwerken und zum
Austausch von Meinungen und Ideen. Die 14. Auflage des VM FOruMs
war nun zum ersten Mal nicht in Frankfurt, sondern in
Düsseldorf zu Gast. Im altehrwürdigen Industrie-Club nahe
der Kö begrüßten Professor Dr. Jochen Vogel,
Gründer der Veranstaltungsreihe und Professor an der FOM
Hochschule Frankfurt, und der Düsseldorfer FOM
Geschäftsleiter Martin Topp mehr als 40 Gäste zu einem
Business-Lunch. In der Eröffnungsansprache erläuterte
Prof. Dr. Jochen Vogel, der mit seinem Team Unternehmen aus Metall,
Stahl, Öl&Gas, Chemie, Technologie, Konsumgüter und
Sport in Europa und Asien berät, dass wertorientierte
Unternehmensführung unabhängig ist von Branche und
Region. Wertschaffende Technologie- und Fußball-Unternehmen
sind attraktiv für Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten lokal
und in aller Welt und können voneinander lernen. Beispiele
für solche Chancen sind: Commercial Excellence -
Digitalisierung z.B. bei der Kundensegmentierung,
produktivitätssteigernde Operational Excellence Initiativen
und - last but not least - Optimierung der Kapitalstruktur um
Wachstum zu finanzieren. Konkrete Fallbeispiele lieferten
hochkarätige Redner. Für die Industrie sprachen Andrea
Bauer, CFO der VDM Metals GmbH aus dem sauerländischen Werdohl
und Jens Michael Wegmann, CEO von thyssenkrupp Industrial Solutions
aus Essen. Den Profi-Fußball vertraten Ingo Schiller, CFO beim
Bundesligisten Hertha BSC Berlin und Carsten Cramer, Direktor
für Vertrieb und Marketing bei Borussia Dortmund. Jens Michael
Wegmann, seit Oktober 2015 CEO des Bereichsvorstands der Business
Area Industrial Solutions von thyssenkrupp, hat seinen
Geschäftsbereich in den vergangenen Monaten neu ausgerichtet.
Er betonte: "Mit unserer neuen Netzwerk-Struktur, dem Ausbau des
Service-Geschäfts und der Neuordnung unserer
Geschäftseinheiten stellen wir den Kunden in den Mittelpunkt
unseres Handelns." Den Steilpass in Richtung Profi-Fußball
schlug er so: "Unsere Fans sind unsere Kunden". Carsten Cramer,
Direktor für Vertrieb und Marketing bei Borussia Dortmund
zeigte den Weg des Vereins zu einer globalen Marke auf.
Selbstbewusst sprach Cramer von einem schmalen Grad, auf dem sich
der BVB bewegt: "Wir haben den Anspruch, wachsen zu wollen, aber
die Wurzeln nicht zu vergessen, also ein Spagat zwischen
Borsigplatz und Shanghai." Zu sehr hat man in Dortmund auch noch
die wirtschaftlich schlechten Zeiten vor Augen, als vor zehn Jahren
der Komplettabsturz drohte. Cramer weiß: "Ein permanentes
Rennen gegen Bayern München kann man nicht gewinnen."
Sportlich werde man selbstverständlich alles versuchen. In
Dortmund bleibe vor allem Emotionalität ein wichtiger Faktor
auf dem Weg zur globalen Marke. Einen ganz anderen Weg verfolgt
Bundesligist Hertha BSC Berlin - nämlich die Zusammenarbeit
und Partnerschaft mit einem Private-Equity-Unternehmen. Seit
inzwischen 18 Jahren ist Ingo Schiller Herthas
Geschäftsführer Finanzen. Er war maßgeblich daran
beteiligt, dass Hertha BSC als erster Fußballverein in
Deutschland Private Equity als Teilhaber hat. Anfang 2014 wurde
eine strategische Partnerschaft mit dem führenden globalen
Investor Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR)
abgeschlossen. Die Vereinbarung umfasst ein langfristiges
Investment über 61,2 Millionen Euro, das aus mehreren
Komponenten besteht. "KKR kommt vor allem über die
Wertsteigerung Herthas auf seine Kosten", so Schiller. Aktueller
sportlicher Erfolg und die allgemeine Marktentwicklung im
Fußball seien die entscheidenden Faktoren. "Ohne die
Partnerschaft hätte sich der Verein Hertha BSC in den
vergangenen Jahren nicht so entwickelt." Mit diesen positiven
Erfahrungen im Rücken sei man nun offen für weitere
Investoren. Private Equity ist auch das Stichwort für die VDM
Metals GmbH aus Werdohl. Der Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel
(LGV) hat die VDM Metals GmbH von der thyssenkrupp AG Ende Juli
vergangenen Jahres übernommen. Kurz danach wurde Andrea Bauer
Finanzchefin des Herstellers von Nickel- und Zirkoniumlegierungen
sowie hochlegierter Sonderwerkstoffe. Bauer betonte in
Düsseldorf: "Private Equity ist unternehmerisch und
fördert die Weiterentwicklung des Unternehmens. Mit LGV
können wir eine Wachstumsstrategie entwickeln und erheblich in
die Expansion des Unternehmens investieren." Trotz weltweiter
Konkurrenz und hoher Standortkosten sei profitables Wachstum
möglich. Diskutierten im Düsseldorfer Industrie-Club:
v.l. Martin Topp, FOM Düsseldorf, Andrea Bauer, VDM Metals,
Jens Michael Wegmann, ThyssenKrupp, Ingo Schiller, Hertha BSC,
Prof. Dr. Jochen Vogel, Value Management GmbH (Foto: FOM)