Die Moderation des (nicht ganz ernst gemeinten) wissenschaftlichen
Wettstreits lag in den Händen von Prof. Dr. Thomas Heupel. Der
Prorektor Forschung stellte jeden Kontestanten kurz vor und
gestaltete die Übergänge zwischen den einzelnen
Beiträgen auf charmant-unterhaltsame Weise. Den Anfang machten
FOM Kanzler Dr. Harald Beschorner und Prorektor Prof. Dr. Stefan
Heinemann. Unter dem Label Science Inc. präsentierten sie - in
Anlehnung an ihre Aktivitäten mit den FOM Allstars - den
Nutzenmaximierersong. Wer diesen Versuch, wissenschaftliche
Gedanken musikalisch auszudrücken, nicht live verfolgen
konnte, findet das Stück übrigens unter
https://soundcloud.com/dissoilogoimusic/science-inc-nutzenmaximierer
zum kostenlosen Download. Anschließend unternahm Prof. Dr.
Friederike Müller-Friemauth einen augenzwinkernden Ausflug in
die Welt der Zukunftsforschung. Dabei spannte sie den Bogen vom
Orakel von Delphi über Krake Paul, der bei der
Fußballweltmeisterschaft 2010 seine großen Auftritte
hatte, bis zu aktuellen Projekten von Google, Amazon und Co. Zu-Fri
und die Abschlussarbeit schreibende Studierende Heidi standen im
Zentrum des Vortrags von Prof. Dr. Julia Naskrent. Trotz des schwer
verdaulichen Titels - "Konzeptualisierung und Operationalisierung
von latenten Variablen am Beispiel von Zufriedenheit" -
erklärte sie in bester Märchenmanier, was bei der
Gestaltung von Umfragen zu beachten ist. In der Halbzeitpause
sorgten chinesische Studierende der FOM German-Sino School of
Business and Technology mit einer Tanzchoreografie für einen
optischen Genuss. Dann ging es wieder in medias res: Prof. Dr.
David Matusiewicz führte "Management ad absurdum" und bediente
dabei genüsslich ein Klischee nach dem nächsten. Wer
beispielsweise den Berufswunsch Manager hege, sollte sicherstellen,
dass er oder sie die dafür passenden Kompetenzen mitbringe, so
der FOM Dekan für Gesundheit & Soziales. Neben Golfspiel
(kein Minigolf bitte!) und Powerpointvirtuosität sei auch die
Xing Premium Mitgliedschaft eine verpflichtende Variable.
Handfester ging es beim anschließenden Vortrag zu: Prof.
Dr.-Ing. Jochen Remmel - seines Zeichens FOM Dekan für
Ingenieurwesen - setzte sich sehr plastisch der Frage auseinander,
warum Dinge kaputt gehen. Tatkräftig unterstützt wurde er
dabei von seinem Assistenten: FOM Rektor Prof. Dr. Burghard
Hermeier. Gemeinsam machten sie Spannung sichtbar und verrieten,
warum eine beim Kochen geplatzte Bockwurst einfach nur fad
schmeckt. Aufräumen mit Vorurteilen zum Thema Neuroscience
lautete die Mission von Helena Maria Lischka, die als letzte
Slamerin auf die Bühne trat. Die FOM Dozentin stellte klar,
dass es im Hirn keine Region für Moral oder Ähnliches
gibt und dass entsprechende Kartografierungsversuche wenig
zielführend sind. Dass und wie Neuromarketing trotzdem
funktioniert, machte sie anhand praktischer Beispiele aus der
Markenforschung deutlich. Nachdem alle Kontestanten ihr Können
eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatten, war es an den
Zuhörerinnen und Zuhörern, einen Gewinner zu ermitteln.
Und zwar per Applaus. Jeder Beitrag wurde durch Klatschen bewertet,
während eine unabhängige Jury die entsprechende
Lautstärke in Punkte übersetzte. Am Ende konnte ein
Vortrag besonders überzeugen: David Matusiewiczs
überzogen-ironische Auseinandersetzung mit dem
Management-Begriff. Eine Urkunde erhielten trotzdem alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer: als Dankeschön, den 1. FOM
Science Slam überhaupt möglich gemacht zu haben. "Das
neue Format ist wirklich sehr gut angekommen", zog Prof. Dr. Heupel
nach der Siegerehrung Bilanz. "Ich könnte mir gut vorstellen,
dass Science Night und Slam zum festen Bestandteil der FOM
Dozententage werden." (Foto: Prof. Dr. Thomas Heupel mit den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 1. FOM Science Slam: Dr. Harald
Beschorner, Prof. Dr. Stefan Heinemann, Helena Maria Lischka, Prof.
Dr. Friederike Müller-Friemauth, Prof. Dr. David Matusiewicz,
Prof. Dr.-Ing. Jochen Remmel und Prof. Dr. Julia Naskrent)